Erektionsstörung: Gründe und Ursachen für erektile Dysfunktion
Erektionsstörungen oder eine erektile Dysfunktion (ED) können für viele Männer ausgesprochen belastend sein. Was eine erektile Dysfunktion ist, welche Ursachen und Gründe es dafür gibt, wie das Ganze diagnostiziert und behandelt wird, sowie weitere hilfreiche Informationen und Tipps findest du in diesem Beitrag.
Ließ ihn jetzt durch, um alles zu erfahren, was du zu dem Thema wissen musst.
Was ist eine erektile Dysfunktion (ED)?
Eine erektile Dysfunktion bedeutet, dass ein Mann über mehrere Monate hinweg keine Erektion mehr bekommen oder sie nicht ausreichend lange aufrechterhalten kann.
Synonyme für erektile Dysfunktion
- Erektionsstörung
- Potenzstörung
- Impotenz
Wichtig ist zu beachten, dass Impotenz als Synonym für Erektionsstörungen (Impotentia coeundi) und für Zeugungsunfähigkeit (Impotentia generandi) genutzt werden kann. Deswegen sollte immer definiert werden, in welchem Zusammenhang die Impotenz steht.
Welche Ursachen sorgen für Erektionsstörungen?
Es gibt eine Menge möglicher Gründe für Erektionsstörungen, denn um eine Erektion zu erzeugen, müssen Nerven, Blutgefäße und Hormone zusammenarbeiten. Wenn eines oder mehrere dieser Dinge nicht mitspielen oder durch falsche Kondome beeinträchtigt werden, kann es zu Potenzstörungen kommen.
Ansonsten spielt auch unsere psychische Verfassung und unser genereller Lebensstil eine wichtige Rolle, denn wenn wir mental nicht in der Verfassung sind Lust zu empfinden, wird die Erektion ausbleiben.
Psychologische Gründe für Potenzprobleme
Psychologische Ursachen für Potenzstörungen können übermäßiger Stress, Sorgen, innerer oder äußerer Leistungsdruck sowie Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände sein. Auch das Erleben von traumatischen und anderen großen Lebensereignissen sowie eine Porno-Sucht können Erektionsstörungen verursachen.
Vor allem bei jüngeren, sonst gesunden Männern können diese Dinge die (vorübergehenden) Auslöser sein.
Körperliche Ursachen für erektile Dysfunktionen
Wie schon weiter oben beschrieben gibt es diverse Körperfunktionen, die funktionieren müssen, damit es zu einer Erektion kommt. Wodurch diese beeinträchtigt werden können, liest du hier.
Chronische Krankheiten, die zu Erektionsstörungen führen können
Diabetes, Bluthochdruck, chronische Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und andere chronische Krankheiten, die sich auf die Blutgefäße auswirken, können, zu Erektionsstörungen führen.
Vaskuläre Ursachen für Potenzstörungen
Atherosklerose und andere Krankheiten, die die Blutgefäße betreffen und beeinträchtigen, können zu Potenzstörungen führen, weil sie den Blutfluss ins Glied beeinflussen.
Erektile Dysfunktion durch Hormonelle Störungen
Dazu zählen z.B. Testosteronmangel, Schilddrüsen-Erkrankungen, Hyperprolaktinämie und andere hormonelle Probleme.
Neurologische Ursachen für Erektionsstörungen
Wenn die Nervenbahnen und die Informationsweitergabe zum oder vom Gehirn gestört ist, kann es ebenfalls zu Erektionsstörungen kommen. Ursachen davon können unter anderem Multiple Sklerose oder diabetische Neuropathie sein.
Andere Erkrankungen und Probleme, die zu Erektionsstörungen führen können
Außer durch Erkrankungen kann es auch durch eine Reihe von anderen Auslösern zu Potenzproblemen kommen. Dazu gehören zum Beispiel fehlgeschlagene Operationen im Becken, eine vergrößerte Prostata oder Verletzungen vom Rückenmark.
Sogar langanhaltender Druck auf die Nerven und Gefäße im Genitalbereich, wie es beim Fahrradfahren über äußerst lange Strecken auftreten kann, kann zu Erektionsstörungen führen.
Impotenz durch Medikamente
Einige Medikamente können ebenfalls erektile Dysfunktionen auslösen. Dazu zählen zum Beispiel Antihypertensiva, einige Diuretika und Antiandrogene sowie diverse Psychopharmaka.
Eine Abklärung mit dem Arzt oder ein Blick auf die Packungsbeilage kann hier Aufschluss geben.
Erektionsstörungen durch Kondome
Eine andere Ursache von Erektionsstörungen, die häufig außer Acht gelassen wird, ist die falsche Kondomgröße. Zu kleine Kondome fühlen sich nicht nur sehr unangenehm an, sondern sie hindern auch den Blutfluss, wodurch die Erektion schnell verloren werden kann.
Zusätzlich kann die falsche Kondomgröße auch dafür sorgen, dass Kondome schneller platzen, wodurch ungewollte Schwangerschaften entstehen und sexuell übertragbare Krankheiten verbreitet werden können.
Deswegen ist es ausgesprochen wichtig, die richtige Kondomgröße zu nutzen.
Einfluss des Lebensstils auf die Potenz
Außer all den vorher genannten Punkten hat auch dein allgemeiner Lebensstil einen großen Einfluss auf deine Potenz. Zu wenig Bewegung, Drogen oder Alkoholmissbrauch, viel Fastfood oder generell stark industriell verarbeitete Lebensmittel, ein fehlender Ausgleich zur Arbeit und generelle Unzufriedenheit mit deinem Leben können Einfluss auf deine Potenz haben.
Daher ist eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und eine gute Work-Life-Balance in vielerlei Hinsicht förderlich.
Außerdem gibt es auch einige Lebensmittel, die die natürliche Testosteronproduktion und damit die Potenz fördern sollen, mehr dazu erfährst du hier.
Wie wird eine Erektionsstörung diagnostiziert?
Wenn du über mehrere Monate hinweg keine Erektion mehr bekommst oder diese nicht mehr ausreichend lange aufrechterhalten kannst, lohnt sich der Gang zum Arzt.
Dort gibt es dann mehrere Möglichkeiten, eine Erektionsstörung und auch potenziell ursächliche Erkrankungen zu diagnostizieren. Dafür schaut der Arzt auf die vorherige Krankheitsgeschichte, macht Blutuntersuchung und wird generelle Fragen zum Leben und weiteren Symptomen stellen.
Hierbei wird dann abgeklärt, ob Vorerkrankungen, Verletzungen, Operationen, Medikamente oder andere Lebensumstände für die erektile Dysfunktion verantwortlich sind.
Bei Blutuntersuchung wird z. B. der Testosteronspiegel gemessen, um eine Störung der Hormone auszuschließen. Zusätzlich können weitere Tests durchgeführt werden, um eventuelle Nervenschädigungen oder die Funktion des Schwellkörpers zu untersuchen. Dabei werden z. B. schwache elektrische Impulse oder Injektionstests genutzt.
In einem Schlaflabor können darüber hinaus noch die spontanen nächtlichen Erektionen gemessen werden. Wenn alle körperlichen Tests unauffällig sind, könnte das auf psychische Ursachen für die Potenzstörungen hinweisen.
Ein wichtiger Indikator: Erektionsprobleme und Herzgesundheit
Weniger bekannt, jedoch zunehmend in den Fokus der Gesundheitsforschung rückend, ist der Zusammenhang zwischen Erektionsproblemen und der Herzgesundheit bei Männern. Forschungen, insbesondere eine Studie aus dem Jahr 2018 im "Journal of the American Heart Association", haben einen eindeutigen Zusammenhang zwischen erektilen Dysfunktionen und einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte aufgezeigt. Erektionsprobleme können somit als ein Frühwarnsystem für mögliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen verstanden werden.
Für Männer bedeutet dies, dass anhaltende Erektionsstörungen (über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten) nicht nur ein Signal für mögliche gefäßbedingte Probleme darstellen, sondern auch ein Grund zur Sorge um die Herzgesundheit sein können. Es wird empfohlen, dass Männer mit anhaltenden Erektionsproblemen ärztlichen Rat einholen, nicht nur, um die Sexualgesundheit zu verbessern, sondern auch um die Herzgesundheit frühzeitig zu überwachen und zu schützen. Der Besuch beim Urologen und gegebenenfalls eine Untersuchung der Durchblutungsverhältnisse im Penis können wichtige Schritte sein, um sowohl die Ursachen der Erektionsprobleme zu klären als auch die Herzgesundheit zu überprüfen.
Diese Informationen erweitern das Verständnis der Komplexität und Interkonnektivität der männlichen Gesundheit und unterstreichen die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes bei der Diagnose und Behandlung von Erektionsstörungen.
Wie werden Erektionsstörungen behandelt?
Wie die Erektionsstörungen behandelt werden, kommt immer darauf an, welche Ursache zugrunde liegt. Liegen z. B. psychische Gründe für die Störung vor, können Besuche beim Psychiater oder Änderungen an dem generellen Lebensstil Linderung verschaffen.
Gibt es körperliche Ursachen für die Störung der Erektion, dann gibt es verschiedene Behandlungsmethoden. Dazu zählen unter anderem die Behandlung mit:
- Medikamenten, wie Testosteron, Viagra oder der Auto-Injektionstherapie
- Der Auswahl von anderen Medikamenten, für bestehende Krankheiten
- Mechanischen Hilfsmitteln, wie Vakuumpumpen oder der Implantation von Silikonkissen
- Medizinischen Sätteln für Menschen, die viel Rad fahren
- Beckenbodentraining
- Potenz- und testosteronfördernder Ernährung
- Maßnahmen zum Entzug von Zigaretten, Alkohol und anderen Drogen
- Programmen zur Verbesserung der sportlichen und mentalen Leistung, sowie von Ernährungsgewohnheiten oder zur Stressreduktion
- Stoßwellentherapie, um die Durchblutung gezielt zu verbessern
Wie können Erektionsstörung vermieden werden?
Der effektivste Weg, um Potenzprobleme zu vermeiden, ist einen gesunden, ausgeglichenen Lebensstil zu führen. Umso gesünder der Körper und der Geist sind, umso besser ist das für dein Leben insgesamt und natürlich auch für deine Potenz.
Achte auf ausreichend Bewegung und Schlaf, iss viele vollwertige, natürliche Lebensmittel und sorge für möglichst wenig Stress. Vermeide den Konsum von Drogen und anderen Rauschmitteln wie Alkohol oder Zigaretten und schränke den Porno-Konsum ein.
Wie können Männer mit Potenzstörungen Sex haben?
Eine Erektion für Sex kann hilfreich sein, ist aber nicht zwangsläufig notwendig, damit Männer ein erfülltes Sexleben genießen können. Denn es gibt noch zahlreiche andere Wege, wie Sexualität und Sex von Männern mit Potenzstörungen gelebt werden können.
Einer der beliebtesten und schönsten Wege ist Slow Sex. Für Slow Sex ist eine Erektion nicht notwendig und zusätzlich hilft es dabei, die Orgasmusjagd aus dem Schlafzimmer zu verbannen. Deswegen ist es auch ganz ausgezeichnet für Männer ohne Erektionsstörung geeignet.
Zusätzlich kann eine Sexualtherapie und dabei helfen, die richtigen Erwartungen zu erarbeiten und somit den Raum für eine neue Art von Sexleben zu eröffnen.
Fazit - Gründe und Ursachen für Erektionsstörungen
Die Gründe für Erektionsstörungen sind so zahlreich wie die Erfahrungen, die wir im Leben selbst machen können. Denn das gesamte Nerven- und Gefäßsystem sowie unsere generelle gesundheitliche und psychische Verfassung spielen eine wichtige Rolle.
Auch wenn die Ursachen für die Potenzstörungen nicht immer in unsere Kontrolle liegen, können wir durch einen möglichst gesunden und ausgewogenen Lebensstil aktiv dazu beitragen, erektile Dysfunktionen zu vermeiden.
In jedem Fall lassen sich Erektionsstörungen heute in der Regel gut behandeln und selbst mit den Störungen ist ein erfülltes Sexleben für die betroffenen Männer möglich.
Wenn du jetzt mehr darüber erfahren möchtest, wie du als Mann deine Potenz steigern und verbessern kannst, haben wir hier einen ausführlichen Beitrag zu dem Thema geschrieben.